Die „Goldene Kelle” für ein ehemaliges RAG-Haus in Zistersdorf
Bereits zum 39. Mal wurde am 17. September im Rahmen des Architekturwettbewerbs um die „Goldene Kelle” diese Auszeichnung an 8 Gewinner verliehen. Die „Goldene Kelle“ ist die höchste Auszeichnung für vorbildliche Baugestaltung in Niederösterreich.
Im wunderschönen Ambiente des W4-Veranstaltungssaals und der Gebietsvinothek inmitten der Weingärten von Röschitz durfte sich diesmal auch ein Bauherren-Paar aus Zistersdorf über die mit 14 Karat vergoldete Trophäe freuen, die in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner von Landesrat Martin Eichtinger überreicht wurde. Begleitet wurden die beiden auf diese auch kulinarisch und musikalisch hochkarätig unterlegte Veranstaltung von Stadtrat Johannes Bättig und Klemens Steiner.
Karina und Christian Goldmann haben von 2016 bis 2018 - größtenteils in Eigenregie und mit tatkräftiger Unterstützung ihrer Familien und Freunde - ein Siedlungshaus aus dem Jahr 1949 aus seinem Dornröschenschlaf geholt und liebevoll und authentisch saniert. Die RAG (Rohöl-Aufsuchungs-AG) errichtete im Jahr 1949 in der Haydngasse drei baugleiche Siedlungshäuser mit steilem Satteldach und Fensterläden, die als Wohnunterkünfte für leitende Angestellte dienten. Das Ehepaar Goldmann legte bei der Sanierung des mittleren dieser drei Häuser größten Wert auf die Erhaltung des für die 50er-Jahre typischen Erscheinungsbildes. So wurden viele Elemente, wie zum Beispiel die runden Fenster und die Rundbogentür mit ihren schmiedeeisernen Elementen, die Pendeltür und die Holztreppe im Inneren erhalten und aufgearbeitet. Auch neue Fensterläden kamen wieder zum Einsatz. Um die Brücke zur zeitgenössischen Architektur zu schlagen und um die Wohnqualität zu erhöhen, wurde nordseitig ein Zubau mit Lärchenholz-Fassade und großer Fixverglasung, die den Blick in den großen Garten freigibt, errichtet.
Das Haus in der Haydngasse ist somit ein wunderbares und jetzt auch preisgekröntes Beispiel dafür, wie lohnend die Sanierung eines Altbaus sein kann!